Was ich nicht mehr kaufe – und nichts vermisse

Weniger Konsum, mehr Klarheit: Mein persönlicher Cut mit unnötigen Ausgaben

Früher war Kaufen oft eine Mischung aus Gewohnheit, Belohnung und Langeweile. Mal schnell einen Coffee to go. Das zehnte Duschgel „weil’s gut riecht“. Noch ein Shirt im Sale – obwohl man eh immer das Gleiche anzieht.

Und dann kam ein Moment, in dem ich dachte: Wofür eigentlich?

Ich wollte mehr Klarheit, mehr Ordnung – auch finanziell. Und so habe ich begonnen, Dinge ganz bewusst nicht mehr zu kaufen.
Nicht, weil ich „super diszipliniert“ bin – sondern, weil ich sie einfach nicht mehr brauche. Und: Ich vermisse nichts davon.

Hier sind ein paar Dinge, die ich gestrichen habe – vielleicht erkennst du dich ja wieder.


☕️ Coffee to go

Ich war Stammkundin in so ziemlich jedem Bäcker und Coffeeshop auf dem Weg zur Bahn. Jeden Morgen ein Becher.
Heute mache ich mir meinen Kaffee zu Hause. Im Thermobecher. Schmeckt genauso gut – kostet mich im Monat locker 50 € weniger.

Was ich stattdessen gewinne: Geld, Müllvermeidung, Entschleunigung.


💅 Beauty-Abos & Drogerieimpulskäufe

Früher: „Oh, neues Serum – das probier ich mal!“
Heute: Ich kenne meine Basics. Ich weiß, was funktioniert. Und ich brauche nicht fünf verschiedene Cremes.

Nicht mehr : TikTok made me buy this….

Was ich stattdessen gewinne: Platz, Überblick, ein ruhigeres Bad.


👗 Klamotten „aus Langeweile“

Sale? Klick. Gutschein? Klick. Neue Kollektion? Klick.
Ich habe früher regelmäßig Kleidung gekauft, ohne echten Bedarf – nur weil es da war. Heute frage ich mich bei jedem Teil:
Brauche ich das wirklich? Habe ich etwas Ähnliches? Trage ich das in echt – oder nur in meiner Vorstellung?

Was ich stattdessen gewinne: Einen Kleiderschrank, der zu mir passt. Und kein schlechtes Gewissen.


📦 Deko ohne Sinn

Früher habe ich bei jedem Action Besuch irgendwas mitgenommen. Eine Kerze, ein Bild, ein Kissen – weil’s hübsch war.
Aber: So richtig gebraucht habe ich es nie. Jetzt bin ich viel bewusster – und schaffe nur noch Dinge an, die Bedeutung oder Funktion haben.

Was ich stattdessen gewinne: Weniger visuelles Chaos. Mehr Ruhe in meinen Räumen.


🧾 Billig-Ersatzprodukte

Ich habe gelernt: Günstig ist nicht gleich sparsam.
Ob Pfanne, Kopfhörer oder Küchenmaschine – wenn man billig kauft, kauft man (zu) oft. Ich investiere lieber einmal etwas mehr, dafür hält es.

Was ich stattdessen gewinne: Weniger Frust. Bessere Qualität. Nachhaltigkeit

🛍️ Ein Wort zur Kaufsucht

Ich möchte an dieser Stelle auch ehrlich sagen: Konsum kann zur Flucht werden. Gerade in stressigen oder emotional belastenden Phasen habe ich früher oft gekauft, um mich abzulenken, zu trösten oder ein kurzes Glücksgefühl zu spüren.
Das Problem: Es hält nie lange – und hinterlässt nicht selten ein schlechtes Gefühl (und ein leeres Konto).
Kaufsucht ist real. Und sie ist kein Zeichen von Schwäche, sondern oft Ausdruck von innerem Ungleichgewicht.
Wenn du merkst, dass du regelmäßig impulsiv kaufst, obwohl du es gar nicht brauchst oder willst, dann: Sei liebevoll mit dir – aber auch ehrlich. Manchmal hilft schon ein Tagebuch, ein Gespräch oder der Austausch mit anderen, um sich selbst wieder näherzukommen.

🆘 Hilfe & Unterstützung bei Kaufsucht

Wenn du das Gefühl hast, dein Konsumverhalten nicht mehr im Griff zu haben, kann es sehr entlastend sein, mit jemandem darüber zu sprechen.
Hier findest du erste Anlaufstellen:

  • Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 (kostenfrei, anonym, 24/7 erreichbar)
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.check-dein-verhalten.de
  • Selbsthilfegruppen: z. B. über die Caritas, Diakonie oder lokale Selbsthilfezentren
  • Therapieplatzsuche: www.therapie.de

Mein Fazit:

Verzicht fühlt sich nicht wie Mangel an – sondern wie Freiheit.

Konsum gehört zum Leben. Aber bewusster Konsum fühlt sich für mich so viel besser an. Ich merke es auf dem Konto, in der Wohnung – und in meinem Kopf. Früher habe ich jeden Tag über Konsum nachgedacht. Was brauche ich noch, ohne diesen Gedanken geht es mir einfach besser.

Und das Beste: Ich vermisse nichts davon. Wirklich nichts.


Gibt es Dinge, die du bewusst nicht mehr kaufst?
Ich freue mich, wenn du deine Erfahrungen mit mir und anderen teilst – in den Kommentaren oder per Nachricht.

Foto von freestocks auf Unsplash

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